Der Terrorismus ist unter uns

01.08.2016

Liebe Leserin, lieber Leser,

Die Zeit, in der wir in Deutschland auf einer "Insel der Seligen" lebten, ist vorbei. Die letzten Terror-Anschläge in Brüssel und Paris warfen ihre Schatten voraus und erreichten auch uns bis in die Provinz. In Würzburg, München und Ansbach, wer hätte das gedacht im gut aufgerüsteten Bayern, fanden in kurzer Zeit nacheinander Anschläge statt, wenn auch die Täter unterschiedlich motiviert waren. Während die Täter in Würzburg und Ansbach den Terror des IS zum Vorbild nahmen, wird der Amokläufer von München dem Rechtsradikalismus zugeordnet.

In allen drei Fällen handelte es sich um defizitäre junge Männer mit Migrationshintergrund, deren charakterliche Mängel in erster Linie durch Versagen ihrer Sozialisation und des häuslichen Milieus zu suchen sind. Labile junge Menschen lassen sich leicht von Radikalismen, sei es vom IS, vom Rechts- oder Linksradikalismus beeinflussen. Wenn dann starke Frustrationen durch Elternhaus, Schule, Berufsleben oder Beziehungskrisen hinzukommen, kann dies - braucht aber nicht- zu einem Hass auf die vermeintlichen Verursacher oder die Umwelt führen. Davor ist leider keine Gesellschaft gefeit, wie der bekannte Kriminologe Prof. Dr. Dr. Christian Pfeiffer feststellte. Die beste Prophylaxe sind geordnete Familienverhältnisse mit positiven Eltern als Vorbilder. Wir wissen spätestens seit der Tiefenpsychlogie von Siegmund Freud u.a., wie wichtig die ersten Lebensjahre für die weitere Sozialisation eines Menschen sind! Wo sich hier erhebliche Defizite durch eine mangelhafte Erziehung einschleichen, darf man sich über die Spätfolgen von Verhaltensstörungen und kriminellem Verhalten nicht wundern. Das Ergebnis kann bei entsprechender Indoktrination wie zum Beispiel bei den radikalen Salafisten und Islamisten zu Gewalt und Terror führen. Also wehret den Anfängen, seid wachsam, wenn junge Menschen starke Verhaltensauffälligkeiten an den Tag legen! Das Hauptproblem seit der Flüchtlingswelle sind die unbegleiteten Jugendlichen, wo die größte Gefahr der Radikalisierung und Kriminalität besteht.

Aber das ist nur eine der vorbeugenden Maßnahmen. Gefordert ist hier vor allem die Politik! Durch die leichtfertige Willkommens-Asylpolitik der Kanzlerin seit dem 5.9.2015 "Wir schaffen das", die gerade am 28.7.2016 wieder von ihr trotzig bestätigt wurde, strömten 1,1 Mio. Asylbewerber und Flüchtlinge nach Deutschland und stellten Gemeinden, Kreise und Länder bis heute vor eine unvorbereitete Fülle an Problemen. Die Zuwanderer wurden im Galopp meist ohne Überprüfung und ohne Pässe hereingelassen. Nach Aussagen vom MdB Wolfgang Bosbach sind heute noch 60% der Flüchtlinge ohne Papiere und nur ein kleiner Teil kann tatsächlich nach einem langwierigen Asylverfahren abgeschoben werden. Hinzu kommt, dass linksregierte Länder wie Schleswig-Holstein die Abschiebungen noch zusätzlich verzögern oder unterlaufen. Nach Angaben des Bundesinnenministriums hielten sich Ende 2015 in der Bundesrepublik mehr als 200.000 zur Ausreise verpflichtete Ausländer auf, von denen aber nur 20.000 zurückgeschickt wurden!

Kanzlerin und EU vermeiden es, einem paranoiden Diktator in spe wie Erdogan, massiv die Stirn zu bieten, obwohl der ein islamistisches osmanisches Reich anstrebt und die Demokratie eklatant mit Füßen tritt. Durch die zunehmende Inhaftierung der Opposition, verstärkt nach dem  dilletantischen oder selbstinzenierten Putsch in der Türkei, wird er im Westen nur "mit Sorge" beobachtet. Man lässt sich von einem Möchtegern-Sultan ständig demütigen und erpressen. Nur damit er uns die Flüchtlinge vom Halse hält, wurden ihm 3 Mrd. von der EU zugesichert. Anstatt ihm, der mit dem IS sympathisiert und deren Gegner, die Kurden als Hauptfeind ansieht, die Verhandlungen über seinen anvisierten EU-Eintritt sofort zu verweigern und die Bundeswehr aus dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik abzuziehen, zeigt man sich immer nur "besorgt". Durch diese stete dürftige Kritik muss sich der "Sultan" zunehmend in seinem Omnipotenzgefühl bestätigt sehen. Aber natürlich, die Türkei ist ja ein wichtiges Brückenland zwischen Orient und Okzident und wird als NATO-Partner gebraucht. Hoffen wir mit Seneca "Iniquia nunquam regna perpetua manent" (Widerrechtliche Herrschaft bleibt niemals lange bestehen)! Den Balkanländern und Österreich, die ihre Grenzen abschotteten, ist es zu danken und nicht der Türkei, dass der Flüchtlingsstrom zur Zeit etwas geringer ausfällt.

Eine neue Asyl- und Flüchtlingspolitik muss her mit klaren langfristigen Konzepten! Hat man nicht vor Jahren schon wissen müssen, als man Libyen zerschlug, welch Asyl- und Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer auf uns zukommen würde? Dass dadurch auch Kriminelle und Terroristen  gleich mitkommen, war anzunehmen. Ohne strenge Grenz- und Passkontrollen sowie verstärkten Polzei- und Bundeswehreinsatz lässt sich die Flüchtlingskrise nicht bewältigen und wird zum ständigen Problem Deutschlands. Jeder wirklich nachweisbar Verfolgte, der unser demokratisches Wertesystem akzeptiert und real zur Integration bereit ist, kann aufgenommen werden. Wir brauchen aber keine indoktrinierten Fanatiker, Kriminellen und Terroristen!

Manfred Lietzow