Dank an Ingbert Liebing

31.10.2016
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„Gestern noch auf hohen Rossen, heute durch die Brust geschossen“ heißt es in „Reiters Morgenlied“ von Wilhelm Hauff – das Problem eines jeden Politikers. Es ist schon traurig, dass eine Wahlumfrage so gravierende Folgen wie im Falle Ingbert Liebing gehabt hat, die einen engagierten Politiker durch den Druck seiner eigenen Partei zum Rückzug zwang. Erst im Juni 2015 wurde er auf dem CDU Landesparteitag mit 92 % gewählt und nun der rapide Sturz! Nach vier Vorgängern, war man doch froh, endlich wieder einen Kandidaten für das Amt des CDU Parteivorsitzenden und Kandidaten für das Amt des künftigen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein gefunden zu haben. Wenn man so große Zweifel an ihm gehabt hätte, warum hat man nicht gleich einen anderen gewählt? Man wusste doch spätestens seit dem Abgang von Reimer Böge, der meist als MdEU in Brüssel und Straßburg war, dass ein Kandidat wie Ingbert Liebing als MdB in Berlin nur bedingt auch in Schleswig-Holstein präsent sein kann. Und dann wirft man ihm vor, zu unbekannt zu sein? Wie soll er diesen Spagat zwischen Berlin und Schleswig-Holstein laufend bewältigen? Als dann die Umfragewerte nicht stimmten, muss er „freiwillig“ gehen. Armer Ingbert Liebing - das hat er nicht verdient! Die OMV bedauert seinen Rückzug; denn sie verliert einen sympathischen Freund. Ingberg Liebing ist ein feinsinniger intellektueller Konservativer, vielleicht manchmal zu dünnhäutig, mit dem die OMV gerne zusammengearbeitet hat. Wir bedauern es sehr und haben Verständnis, lieber Ingbert, dass Du von Deinem so undankbaren Posten zurückgetreten bist und hätten Dich gerne weiterhin unterstützt!

Manfred Lietzow